Blog2021-05-12T14:05:00+00:00
1205, 2021

Verkehrte Welt: Die Hühnerhautmethode des Fasziendistorsionsmodells

Es ist vor einigen Jahren, am ersten Ausbildungstag des Fasziendistorsionsmodells nach Stephen Typaldos, kurz FDM. Der Basic Kurs hat kaum begonnen und ich bin ab der gegenüber herkömmlichen Methoden «verkehrten Welt» schon richtig gebannt: Wow! Du als Patient sagst mir, wo ich dich behandeln soll. Durch deine Körpersprache zeigst du mir, welcher Faszientyp bei dir verdreht, verklebt oder verheddert sein könnte – denn jeder und jede berührt eine schmerzende Stelle auf eine bestimmte Art und Weise, durch die er oder sie seinen Therapeuten leiten kann. Sooo spannend und sooo eindrücklich. Hühnerhaut!
Mit zusätzlichen Bewegungstests und bestimmten Fragen finde ich noch genauer heraus, welche der sechs Entwirrungs-Methoden und Grifftechniken ich anwenden soll. Manchmal sind auch mehrere Faszientypen betroffen. Dann behandle ich einen nach dem anderen und teste immer wieder, ob ich die richtige Faszie befreien und ihr zur Selbstheilung helfen konnte. Während der Behandlung frage ich wiederholt nach, ob ich am richtigen Ort massiere, drücke, ziehe oder mobilisiere und der Schmerz der bekannte ist.
Ich lasse mich von dir als Patient leiten. Du allein hast die Führung und ich interpretiere nichts Weiteres hinein, weil es dein individueller Körper ist, den du selbst am allerbesten kennst und spürst. Deshalb frage ich dich auch, ob du jeweils selbst noch etwas machst oder eine bestimmte Bewegung ausübst, um den Schmerz zu lindern. Diese Erkenntnis baue ich ebenfalls in meine Behandlung ein, da es dir offenbar guttut. Denn dein Körper gehört dir – und es gibt nichts, was es nicht gibt.
Die Methodik der Fasziendistorsion wende ich bei meinen Sportmassagen mittlerweile seit mehreren Jahren und auch mit den inzwischen gemachten Erfahrungen weiterhin aus voller Überzeugung an. Denn solche Hühnerhautmomente wie am ersten Ausbildungstag erlebe ich durch den extrem raschen Erfolg dieser Methode immer wieder. Die «verkehrte Welt» ist scheinbar doch nicht so verkehrt…

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